Bienensterben wegen Glyphosat?

Bienensterben wegen Glyphosat?

Der Nationalrat hat mit Unterstützung der beiden EVP-Nationalräte das Postulat «Schrittweiser Ausstieg aus der Verwendung von Glyphosat» überwiesen. Der Bundesrat wird aufgefordert einen Bericht vorzulegen, in dem er die Zweckmässigkeit und die Modalitäten eines schrittweisen «Ausstiegsplans» für Glyphosat im Dialog mit den Beteiligten, insbesondere der Landwirtschaft, der SBB und den Behörden, prüft.

Glyphosat ist wohl das umstrittenste Herbizid auf dem Markt und wird vom Konzern Monsanto produziert und verkauft. Zahlreiche Studien zeigen mögliche Zusammenhänge zu Krebserkrankungen auf und es wird ausserdem für das Bienensterben mitverantwortlich gemacht. Wie neue Studien aus den USA zeigen, stören Glyphosat-Rückstände die Darm-Flora von Bienen massiv, was ihre Widerstandskraft stark einschränkt. 

Die Auswirkungen von Glyphosat auf Mensch, Biene und Insekten werden seit einigen Jahren heftig diskutiert und es kursieren diverse Studien dazu. Monsante selbst steht immer wieder unter Verdacht, gezielt Studienergebnisse zu vertuschen, um damit weiter auf dem europäischen Markt zugelassen zu werden. Im Winter 2017 erhielt Monsanto die EU-Zulassung für weitere fünf Jahre.

Auch in der Schweiz wird Glyphosat weiter eingesetzt, ein sinnvoller Ersatz scheint derzeit nicht in Sicht. Der Bundesrat soll nun in einem Bericht aufzeigen, wie der schrittweise Ausstieg aus der Verwendung von Glyphosat gelingen soll. Das Postulat macht daher Druck, Alternativen zur Glyphosat-Verwendung voranzutreiben, was ganz im Sinne der EVP ist. Denn unabhängig davon, ob das Glyphosat tatsächlich die Hauptursache für das weltweite Bienensterben ist, ist unumstritten, dass der Einsatz von Glyphosat für Mensch und Natur eine Gefahr darstellt.