Härdlen: Kein Ausbau des Bus-Angebots

Härdlen: Kein Ausbau des Bus-Angebots

Das Gebiet Härdlen in Kloten ist nach Ansicht von Gemeinderat Tim Häfliger (EVP) nicht ausreichend an den öffentlichen Verkehr angeschlossen. Das sieht der Stadtrat ganz anders.

«Seitens des Stadtrats und auch seitens der Verkehrsbetriebe Glattal (VBG) sind keine Angebotsausbauten vorgesehen.» Die Antwort auf eine Kleine Anfrage von EVP-Gemeinderat Tim Häfliger ist deutlich. In seinem Vorstoss wollte der Jungpolitiker vom Stadtrat unter anderem wissen, ob er allenfalls bereits sei, sich beim Zürcher Verkehrsverbund für eine Verbesserung der Erschliessung des Härdlen-Quartiers mit dem öffentlichen Verkehr einzusetzen. Denn nach Häfligers Ansicht ist das Quartier noch unzureichend erschlossen. Zudem würden an der Geissbergstrasse derzeit über 70 neue Wohnungen in 5 Mehrfamilienhäusern entstehen. Häfliger moniert in seinem Vorstoss aber auch, dass der Bus der im Quartier verkehrenden Busline 735 wochentags nur bis 20.45 Uhr und samstags nur bis 18.45 Uhr fährt. An Sonn- und Feiertagen fahre zudem kein einziger Bus. Für den Stadtrat kein Problem, wie er in seiner im Dezember erschienenen Antwort sagt. So gelte es zu bedenken, dass in der Nähe des Härdlen-Quartiers in den Randzeiten und am Sonntag weitere Buslinien (732, 733, 765) zur Verfügung stehen würden.

Entwicklung ist berücksichtigt
Die Entwicklung des Härdlen-Quartiers sei bereits im Ortsbus-Konzept von 2004 berücksichtig worden. Eine grössere Schlaufe über die Härdlenund Auenstrasse sei damals geprüft worden, schreibt der Stadtrat in seiner Antwort. Diese Variante habe jedoch den Nachteil gehabt, dass es für die Passagiere zu einem grossen Zeitverlust gekommen wäre und der Anschluss an die S7 nicht mehr gewährleistet hätte werden können. Der Stadtrat hält aber grundsätzlich fest, dass das Quartier gemäss der Verordnung über das Angebot im öffentlichen Personenverkehr (Angebotsverordnung) genügend erschlossen sei. Ausserdem halte die Verordnung fest, dass das Liniennetz so auszugestalten sei, dass ein wirtschaftlicher Betrieb gewährleistet sei. Auf dieser Grundlage sei das Ortsbus-Konzept 2004 denn auch erstellt worden. Ferner spricht der Stadtrat in seiner Antwort davon, dass die Nachfrage in den Randzeiten und am Sonntag sehr gering sei. Er führt aus: «Bereits heute ist die Nachfrage am Samstag dürftig. Am Sonntag sind gemäss den Erfahrungen der VBG die Fahrgastzahlen nochmals geringer als am Samstag.» Der Stadtrat gibt zudem die Kosten zu bedenken, die mit einer Angebotsausweitung verbunden wären. Eine Ausweitung sei zwar grundsätzlich möglich, die Stadt müsste jedoch die Betriebskosten selber übernehmen, was mit erheblichen Mehrkos
ten verbunden wäre. In der Antwort spricht der Stadtrat von 150 000 Franken bei einer Verlängerung der Betriebszeiten an den Werktagen bis 24 Uhr. Weitere 100 000 Franken würde die Einführung eines Sonntagsangebots kosten. Derzeit bezahlt die Stadt Kloten jährlich rund 3 Millionen Franken an das Defizit.

Verbesserungen vorgenommen
Der Stadtat weist zudem darauf hin, dass der Verbundfahrplan alle zwei Jahre überprüft wird. Zusätzlich könnten sich die Einwohnerinnen und Einwohner am Fahrplanverfahren, auf das jeweils aufmerksam gemacht werde, beteiligen. Eingehende Änderungs- oder Erweiterungsbegehren würden dabei geprüft und, wenn sie als zweckmässig befunden würden, der Regionalen Verkehrskonferenz unterbreitet. Auf den Verbundfahrplan 2018/19 seien aber keine Begehren aus der Bevölkerung eingegangen. Trotzdem hätten auf den Fahrplanwechsel vom 9. Dezember letzten Jahres einige Verbesserungen erzielt werden können. So hätten die Linien 10, 759, 765 und 768 frühere Kurse erhalten. Zusätzlich sei bei der Linie 765 der 15-Minuten-Takt am Abend um eine Stunde verlängert worden. Wie der Antwort weiter zu entnehmen ist, sieht der Stadtrat auch mittelfristig keinen Handlungsbedarf für einen weiteren Ausbau des öffentlichen Verkehrs im Härdlen-Quartier. So seien langfristig die Erweiterung der Glattalbahn in Planung sowie die Einführung des 15-Minuten-Takts bei der S7, weshalb es deswegen auch zu einer Takterhöhung bei allen Buslinien kommen werde, schreibt der Stadtrat abschliessend.

Statement zur Antwort von Tim Häfliger                                                              Nach meiner kleinen Anfrage nach einem Ausbau der Busverbindungen ins Härdlenquartier in Kloten, bekam ich vom Stadtrat eine klare ausführliche Antwort mit guten Argumenten, dass der Stadtrat einen Ausbau der Busverbindungen aus Kostengründen ablehnt. Dies bedeutet, dass das Quartier am Abend weiterhin nicht erschlossen ist und am Sonntag ausnahmslos keine Busse ins Quartier fahren.

Das ist sehr schade. Ein guter Ausbau würde dazu führen, dass Neuzuzüger von Anfang an ein gutes Angebot nutzen können und so der ÖV gefördert und weiterer Autoverkehr verhindert werden könnte. Anwohner des Härdlenquartiers die nicht gut zu Fuss unterwegs sind, müssen auf das Auto zurückgreifen, da der Weg bis zur Dorfstrasse für Sie nicht immer machbar ist.

Es sei zu hoffen, dass in zwei Jahren eine Neubeurteilung Stattfindet.