Hartes Pflaster für Berner Familien

Hartes Pflaster für Berner Familien

Obwohl sich die EVP seit Jahren für eine konkrete Familienpolitik im Kanton Bern einsetzt, hat auch die jüngste Diskussion über den Familienbericht im Grossen Rat wieder mal gezeigt, dass es noch viel zu tun gibt.

Alle Parteien finden, dass Familien wichtige Funktionen erfüllen. Das zeigte auch die Diskussion über den Familienbericht in der Herbstsession des Grossen Rats. Sobald es aber darum geht, die Familien von Seiten der öffentlichen Hand konkret zu unterstützen, scheiden sich die Geister. Während die SVP die Familie als Privatsache betrachtet, möchte die FDP mehr Steuerabzüge und die Linke den Ausbau staatlicher Anlaufstellen für Familien. Mittendrin sorgt die EVP seit Jahren dafür, dass sich der Kanton Bern überhaupt mit Familienpolitik befasst.

Alt Grossrätin Christine Schnegg gab im Jahr 2006 den Anstoss zum ersten Familienkonzept. Leider wurden die Familienergänzungsleistungen, die der ehemalige EVP-Grossrat Daniel Steiner erfolgreich gefordert hatte, schliesslich aus Kostengründen versenkt. Daraufhin verlangte Christine Schnegg eine Strategie, einen Terminplan und eine Neupriorisierung der Massnahmen. Der Familienbericht von 2021 geht auf ihre überwiesene Motion zurück. Zwar nahm ihn der Grosse Rat im September zur Kenntnis, lehnte aber von den Fachleuten vorgeschlagene Massnahmen – zum Beispiel gegen Familienarmut – konsequent ab. Damit folgte er dem Regierungsrat, der Neues erst angehen will, «wenn dies auch aus Sicht der Kantonsfinanzen tragbar erscheint».

Wann wird der Grosse Rat endlich bereit sein, die Familien im Kanton Bern konkret zu unterstützen? Als langjährige Parlamentarierin bleibt mir die Hoffnung, dass bei den Grossratswahlen im März 2022 Menschen zur Urne gehen, welche die Familien im Blick haben und neue Prioritäten im Kanton Bern setzen wollen.