Leserbrief: Konzerninitiative (KVI) = Neokolonialismus?

Leserbrief: Konzerninitiative (KVI) = Neokolonialismus?

Leserbrief von Timon Hofmänner, Kantonalsekretär EVP, zur Konzernverantwortungsinitiative.

Der Konzerninitiative wird vonseiten der Kritiker häufig Neokolonialismus oder Rechtsimperialismus vorgeworfen. Das sind emotional geladene Schlagworte. Dass sie irreführend sind und nicht ansatzweise zutreffen, ist völlig zweitrangig. 1) Mit der KVI wird keinem Land CH-Recht aufgedrückt. Es handelt sich um international anerkannte Menschenrechte und Umweltstandards, an die sich jedes Unternehmen halten sollte – eigentlich selbstverständlich, oder? 2) Wenn CH-Konzerne vor Ort menschliche und natürliche Ressourcen ohne Rücksicht auf Natur und Lokalbevölkerung ausbeuten, entspricht genau DAS dem Geist des Kolonialismus – wie ironisch! 3) Die KVI sei gut gemeint, aber kontraproduktiv. Nein! Gut gemeint ist der Gegenvorschlag: Eine nette Hochglanzbroschüre, die unser Gewissen beruhigen soll – aber für verursachten Schaden geradestehen muss der Konzern in der Schweiz nicht. Ein Konzern kann natürlich vor ausländische Gerichte gezerrt werden. Das nützt der Lokalbevölkerung aber nichts, wenn im betroffenen Land Korruption an der Tagesordnung ist. Löst die KVI alle Probleme? Nein! Aber sie bietet Hand für mehr Gerechtigkeit und ist darum ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.