Leserbrief von Elia Leiser zu den Steuerausfällen von "Jetz si mir draa"

Leserbrief von Elia Leiser zu den Steuerausfällen von "Jetz si mir draa"

Die Steuerinitiative "Jetz si mir draa" würden bei den Kirchen zu Ausfällen von 23 Millionen Franken führen - dabei geht oft vergessen, welchen unerlässlichen Beitrag die Kirchen für die Gesellschaft leisten.

131 Millionen weniger für den Kanton und 149 Millionen weniger für die Gemeinden sind schon grosse Beträge, dazu kommen noch 23 Millionen weniger für die Kirchen. Es wird schnell vergessen, dass die Kirchen einen wichtigen und unerlässlichen Beitrag für die Gesellschaft leisten. Jugendtreffs, Seniorennachmittage, Familienberatungen oder Haus-Lieferdienste sind nur ein paar Dienstleistungen für den Nächsten, unabhängig der Religion, des Steuerauszugs oder der Taufurkunde. Nicht zu vergessen ist der seelsorgerliche Auftrag an den Mitmenschen. Wie die Pandemie zeigte, konnten die Kirchen unkompliziert auf neue Bedürfnisse reagieren und so initiierten und organisierten viele Pfarrpersonen die Nachbarschaftshilfe in ihrem Dorf. Klar, eine vermögende Kirche ist nicht eine bessere Kirche. Aber zu erwarten, dass mit 23 Millionen Franken weniger das gleiche professionelle, vielseitige und niederschwellige Angebot Bestand haben wird, ist doch sehr illusorisch. Man kann die Ärmel noch so lange hochkrempeln, der Staat und Private werden diese Dienstleistungen nie ersetzen und die Kosten für die Gesellschaft werden unter dem Strich immens. Das ist einer der Gründe, warum ich Nein zu dieser gesellschaftsschädigenden Initiative sage.

 

Elia Leiser, Solothurn
Präsident EVP Solothurn