Vaterschaftsurlaub

Vaterschaftsurlaub

Haben Sie Kinder? Wenn ja, dann würden Sie vermutlich Kinderbetreuung nur wenige Wochen im Jahr als «Urlaub» bezeichnen. Ganz sicher nicht die ersten paar Wochen und Monate im Leben eines Bebés. Die Gegner des Vaterschaftsurlaubs wollen uns aber genau diesen Bären aufbinden. Vätern, die sich zu schade sind, einfach mal ein paar Wochen unbezahlte Ferien zu nehmen, soll nun der Staat, also im Endeffekt die Steuerzahler, zu «Gratis-Urlaub» verhelfen. Das andere Argument lautet oft, dass unsere Väter und Grossväter auch keinen Vaterschaftsurlaub gehabt hätten und aus uns doch schliesslich auch etwas wurde.
Ich durfte im Februar zum dritten Mal Vater werden und hatte das grosse Glück, einerseits als Lehrer bereits von 2 Wochen Papizeit zu profitieren und andererseits nochmals 4 Wochen Überzeit zu kompensieren. Dieses Glück haben längst nicht alle Väter.
Am 27. September stimmen wir über einen zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub ab. Packen wir die Bedürfnisse im Jahr 2020 nicht mit Familienmodellen aus den 60er Jahren an und stimmen wir ja. Zukünftige Väter und deren Familien werden es uns danken.

Claudio Gagliardi, Seklehrer, Ittigen